... ist ein absolut natürlicher Zustand, welchen Jedermann täglich erlebt. Während der Einschlaf- und Aufwachphase befindet man sich kurzzeitig in einem hypnoseähnlichen Zustand. Oder - Sie kennen das: Sie sind mit dem Auto unterwegs und wissen plötzlich nicht mehr, wie Sie die letzten 5 Km hinter sich gebracht haben. Zur Beruhigung: Sie sind diese 5 Km nicht „unsicher“ gefahren, nur in einer Art Wachhypnose.
In der Hypnose tritt das Unterbewusstsein in den Vordergrund und das Bewusstsein nimmt einen Platz in der zweiten Reihe ein. Der „Türsteher“ des Unterbewusstseins, der sogenannte „Kritische Faktor“, welcher seine Arbeit im Bewusstsein verrichtet und das behäbige Unterbewusstsein vor übermässiger positiver Arbeit schützt, ist für die Zeit der Hypnose –sagen wir mal– in der Kaffeepause.
Dieser Zustand ist Grundlage für die Hypnosetherapie, da hier direkt mit dem Unterbewusstsein gearbeitet werden kann. Dieses beherbergt positive Gefühle und Verknüpfungen, aber auch all jene negativen Verknüpfungen und Emotionen, welche zu Symptomen führen, die uns im täglichen Leben beinträchtigen. Das Unterbewusstsein ist äusserst leistungsfähig und führt zum Beispiel auch Ihr ganz persönliches Tagebuch - Tag für Tag.
Hypnose ist kein Schlaf! Im Gegenteil! In Hypnose ist der Verstand zwei bis drei Mal schärfer als normal. Man hört, kann sprechen, durchaus auch von Herzen lachen (ist mir während der Ausbildung so passiert!) und vor allem reagieren, wenn es beispielsweise bei einem Notfall notwendig ist. In Hypnose ist man also absolut handlungsfähig und keinesfalls „ausser Gefecht“ gesetzt. Die Angst intime Geheimnisse auszuplaudern oder wie ein Frosch über eine Bühne zu hüpfen (das de facto Horrorszenario bei einer Bühnenshow) ist unbegründet, denn der Verstand lässt nur akzeptable Suggestionen ans Unterbewusstsein zu. Was aus ethischen, moralischen oder persönlichen Gründen abgelehnt wird, führt zu keiner Veränderung. Gleiches gilt für die Hypnose an und für sich. Besteht eine ablehnende Haltung gegenüber der Hypnose bspw. aufgrund der gerade genannten Gründe, wird eine Hypnotisierung nicht möglich sein. Niemand kann gegen seinen Willen hypnotisiert werden! Falls natürlich der Wunsch besteht, als Frosch über eine Bühne zu hüpfen… wir kriegen das hin!
Ist das Bedürfnis für eine Hypnose da, ist der Weg zu einer Veränderung nicht mehr weit. Das beginnt bei einer einfachen Entspannung und kann bei der Auflösung von schwerwiegenden Ursachen und deren Folgen enden. Was angelernt ist oder eingebläut wurde, kann in Hypnose rückgängig gemacht werden. Erlebtes lässt sich relativieren und dessen Auswirkungen mildern bis aufheben.
In vielen Bereichen wurden schon Erfolge durch Hypnose verzeichnet. Ängste, Phobien, Selbstvertrauen, Motivation, Stress Management, Schlafstörungen, Konzentrations-, Gedächtnis- und Lernschwächen, Allergien, Asthma, Alkoholismus, Spielsucht um nur ein paar zu nennen. Wo keine organischen Schäden vorliegen, können auch bei körperlichen Beschwerden positive Entwicklungen erwartet werden. Typische Anwendungsgebiete sind auch Raucherentwöhnung und Gewichtsregulierung.
Hypnose ist die Umgehung des kritischen Faktors des Bewusstseins und Etablierung akzeptablem, selektivem Denkens und Fühlens." (Gerald F. Kein)